auch speziell am Beispiel der Raucher­entwöhnung

Heilungsreaktion

Im Zusammenhang mit der Homöopathischen Behandlung fällt oftmals der Begriff „Erstverschlimmerung“. Dabei handelt es sich um eine eventuelle kurzfristige Verschlechterung der bereits vorhandenen Symptome. Dies ist möglich, muss aber nicht unbedingt geschehen. Falls doch, dann hält diese Erstverschlimmerung nicht lange an und sie ist durchaus positiv zu bewerten, da es danach definitiv bergauf geht. Es wird davon ausgegangen, dass das Mittel die Selbstheilungskräfte angeregt hat und es sich hierbei um eine Heilungsreaktion handelt, die sich allemal lohnt, ähnlich wie das Setzen von Akupunkturnadeln schmerzen kann, um danach eine Besserung der Symptome herbeizuführen.
Bei der Raucherentwöhnung entsteht wie bei vielen anderen Anwendungsgebieten der Homöopathie keine Heilungsreaktion.

Miasmen

Welche Art von Erkrankung ein Mensch bekommt, ist oftmals davon abhängig, was er vererbt bekommen hat. Daraus entsteht eine Anfälligkeit oder auch Disposition. Die Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen liegt oft in der Familie, bekannt beispielsweise bei Herzerkrankungen, Krebs, Alkoholismus oder Diabetes mellitus.
Die meisten chronischen Krankheiten können letztlich auf die Erkrankungen in der Familie zurückgeführt werden. In der Miasmenlehre der Homöopathie wird davon ausgegangen, dass sämtliche chronische Krankheiten auf drei bzw. vier Grundkrankheiten zurückgeführt werden können. Durch die Berücksichtigung der Vererbungslehre („Miasma“ = erbliche „Verunreinigung“) bei der Mittelwahl der Klassischen Homöopathie können sowohl chronische Krankheiten geheilt als auch vererbte Veranlagungen aufgehoben werden.

Die Folgebehandlung

Nach der Anamnese und der Einnahme des verschriebenen Mittels wird eine längere Zeit (in der Regel 4 Wochen) abgewartet und dann folgt die erste Folgekonsultation bei der Homöopathin. Die/Der Patient*in berichtet über die vergangene Zeit seit der Anamnese und eventuell festgestellte Veränderungen und die Homöopathin fragt jeweils nach, was ihr wichtig erscheint, um abschätzen zu können, wie das verordnete Mittel gewirkt hat und um zu der Entscheidung zu kommen, was als nächstes zu tun ist.
Die Heilpraktikerin entscheidet dann, ob die Mittelreaktion weiter abzuwarten ist, ob ein neues, anderes Mittel verschrieben werden muss oder ob die Potenz oder die Dosierung des verabreichten Mittels verändert werden sollte. Im weiteren Verlauf finden in der Regel monatlich ähnliche Folgekonsultationen bei der Homöopathin statt bis der erwünschte Heilungserfolg erreicht ist und keine weitere Mittelgabe mehr notwendig ist.

Feedback

Anders als in der Schulmedizin stehen bei der Klassisch Homöopathischen Therapie Behandlerin und Patient*in in ständigem Austausch. Treten beispielsweise nach der Mittelgabe Symptome auf oder gibt es bei der/dem Patient*in wichtige körperliche oder psychische Veränderungen, sollte die Heilpraktikerin telefonisch darüber informiert werden. Die Homöopathin begleitet also aktiv den Heilungsverlauf.

Der Heilungsverlauf

Es gibt gewisse Grundsätze, die als Richtlinien gelten, was den Verlauf der Heilung betrifft. So wird beispielsweise gesagt, dass eine Heilung mit Homöopathischen Mitteln von innen nach außen und von oben nach unten im Körper verläuft. Von innen nach außen bedeutet, dass zum Beispiel psychische Probleme oder Organschäden verschwinden und dafür ein Hautausschlag auftritt, der dann im günstigsten Fall von oben am Körper nach unten verschwinden sollte.
Genauso wie jeder Mensch verschieden ist, sind auch das nur Richtlinien, die der Heilpraktikerin einen Hinweis geben können, wie die Heilung verläuft, wie die Mittelgabe zu bewerten und was als nächstes zu erwarten ist. Ein Hautausschlag ist jedoch generell als ungefährlicher einzustufen als ein Organschaden oder eine psychische Irritation. Ähnlich wie es auch in der Schulmedizin mittlerweile als bewiesen gilt, dass (z.B. durch Cortisoncremes) lange unterdrückte Hautausschläge (etwa bei Neurodermitis) zu Asthma führen können, welches natürlich gefährlicher ist als die Hauterkrankung.
Eine weitere Richtlinie ist die Heilung der Erkrankungen im umgekehrten zeitlichen Verlauf des Auftretens. War also im Ablauf des Lebens der/des Patient*in zuerst die Neurodermitis da und später folgten die Atemprobleme, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Homöopathischen Behandlung sich zuerst die Atemschwierigkeiten verabschieden und danach erst der Hautausschlag, relativ groß. Es wird in der Regel von einem Schichtenmodell ausgegangen, bei dem im Laufe des Lebens eines Menschen durch medikamentös unterdrückte Krankheiten (Antibiotika, Cortison usw.), durch Impfreaktionen, durch seelische Schocks oder auch durch heftige Erkrankungen, Operationen oder Ähnliches sich eine Art von Schutzschichten aufbauen, die bei der Behandlung in umgekehrter Reihenfolge wieder entfernt werden müssen. Diese Schutzschichten zeigen sich durch geistige, psychische oder körperliche Symptome. Durch das hundertprozentig zu einem Menschen und dessen Geschichte passende Mittel, das sogenannte „Similimum“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Similimum) können auch mehrere oder sogar alle Schichten auf einmal beseitigt werden – dieses Mittel zu finden ist aber verständlicherweise sehr schwierig und häufig gar nicht möglich. Wird ein dem Similimum ähnliches Mittel gefunden, verschwinden die Schutzschichten und die dazugehörigen Symptome nach und nach im Laufe der Behandlung.

Raucher­entwöhnung

Als sanft und schonend gilt die Raucherentwöhnung mit Mitteln aus der Homöopathie.
Genau wie bei der Behandlung von Beschwerden anderer Anwendungsgebiete der Homöopathie wird zunächst eine Anamnese durchgeführt, um den gesamten Menschen ganzheitlich zu betrachten. Die Mittelgaben sind also durchweg individuell gewählt und damit sehr wirkungsvoll. Ein einziges Mittel zur Raucherentwöhnung für alle macht bei der Homöopathischen Behandlung keinen Sinn, da dieses niemals so wirkungsvoll sein kann wie ein individuelles Mittel, das zur Gesamtkonstitution des jeweiligen Menschen passt, der das Rauchen aufhören und komplett von der Nikotinsucht (https://de.wikipedia.org/wiki/Tabakabhängigkeit) wegkommen möchte. Eine monatliche Folgekonsultation, bei der die erreichten Schritte besprochen werden und immer wieder die dazu passende Mittelwahl getroffen wird, erleichtert die Raucherentwöhnung um ein Vielfaches.
Das Feedback durch die/den Patient*in ist hilfreich für die Raucherentwöhnung, zum Beispiel dass das Verlangen nach Nikotin immer mehr abnimmt, die Zigaretten oft nicht mehr schmecken und das Rauchen aufhören plötzlich leicht fällt. Die Homöopathin begleitet also den gesamten Verlauf der Raucherentwöhnung bis die Sucht komplett verschwunden ist.
Auch Spielsucht und weitere Zwangsverhalten (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsstörung) können Homöopathisch behandelt werden. Je nach Schweregrad der Beschwerden ersetzt die Homöopathie dabei keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung, aber auch wenn eine solche nötig sein sollte, kann die Homöopathie diese enorm wirkungsvoll unterstützen und beschleunigen.