Homöopathische Mittel
Ausgangssubstanzen, Herstellung, Prüfung, Heilungsweise und Beispiele Neurodermitis, chronische Erkrankungen und Essstörungen
Ausgangssubstanzen von Homöopathischen Mitteln
Homöopathische Mittel werden aus unterschiedlichen Substanzen hergestellt. Es gibt viele Mittel aus der Pflanzenwelt, wobei Blüten, Bäume, Samen und vieles mehr verwendet werden können.
Einige Mittel stammen aus dem Tierreich, hergestellt zum Beispiel aus Schlangengiften oder der Milch von Säugetieren. Es gibt Mittel, die aus Krankheitserregern hergestellt werden (Nosoden), Mittel aus unserer Nahrung und mineralische Mittel. Jede Substanz ist zur Herstellung von Homöopathischen Mitteln denkbar.
Es gibt rund 5000 gebräuchliche Homöopathische Mittel und viele, die derzeit noch getestet werden.
Herstellung der Homöopathischen Mittel
Die Ursubstanz für ein Homöopathisches Mittel, zum Beispiel ein mineralischer Stoff, wird zunächst in einem Mörser mehrmals mit einer genau vorgeschriebenen Menge an Milchzucker* verrieben und danach wieder in Alkohol gelöst.
Diese Lösung ist dann der Ausgangspunkt für die Herstellung der nächstfolgenden „Potenzen“ dieses Mittels, die dann durch weitere Verdünnung mit Alkohol entstehen. Wird beispielsweise ein Tropfen der Lösung auf neun Tropfen Alkohol gegeben, geschüttelt und dann auf Milchzuckerkügelchen* versprüht, so erhält man eine D-Potenz (D kommt von dezimal = 1:10 verdünnt). Die D-Potenzen wirken vor allem auf der körperlichen Ebene. C-Potenzen werden entsprechend mit einer Verdünnung von 1:100 hergestellt. Sie wirken gleichzeitig auf Körper, Geist und Psyche, genau wie die LM-Potenzen, welche noch höher verdünnt sind. Die C- und die LM-Potenzen werden in der sogenannten Klassischen Homöopathie verwendet.
Die Ausgangssubstanz ist ab einem bestimmten Verdünnungsgrad nicht mehr stofflich nachweisbar, aber die Energie der Ursubstanz ist durch das Verdünnen und Schütteln (Dynamisieren) erhalten geblieben.
*Homöopathische Mittel sind auch milchzuckerfrei erhältlich
Die Arzneimittelprüfung
Homöopathische Mittel lösen am gesunden Menschen Erkrankungen aus, genauso wie im Prinzip jedes Arzneimittel auch Symptome auslösen kann. Letztere sind jeweils unter „Nebenwirkungen“ in Beipackzetteln von Arzneimitteln beschrieben.
Sollen neue Homöopathische Mittel getestet werden, werden meist in großem Rahmen Arzneimittelprüfungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie#Homöopathische_Arzneimittelprüfung) durchgeführt. Das heißt, dass an einer großen Anzahl von Probanden Testreihen durchgeführt werden und die auftretenden Symptome akribisch aufgeschrieben und verglichen werden. Die gehäuft auftretenden und damit „sicheren“ Symptome der getesteten Mittel werden im sogenannten Repertorium, der „Bibel“ der Homöopathin, eingetragen. Man erhält somit eine Auflistung von Symptomen, die diverse Mittel am gesunden Menschen auslösen.
Ähnliches mit Ähnlichem heilen
Die Erfahrungswissenschaft Homöopathie hat gezeigt, dass die bei einer Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen auftretenden Symptome eines Mittels genau dieselben Symptome beim erkrankten Menschen heilen können.
Das ist das Grundprinzip der Homöopathie, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen (Homöopathie = Ähnliches Leiden).
Krankheiten können also geheilt werden durch ein genaues Studium des erkrankten Menschen – einschließlich der Psyche des Menschen –, die entsprechende Zuordnung zu einem getesteten Mittel und die Verordnung bzw. Einnahme desselben in der passenden Dosierung und Potenz. Die Anwendungsgebiete der Klassischen Homöopathie sind dadurch sehr breit gefächert.
Beispiele Neurodermitis/chronische Erkrankungen/Essstörungen
Neurodermitis (https://de.wikipedia.org/wiki/Atopisches_Ekzem), Migräne, Asthma, Ohrensausen/Tinnitus (https://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus) und viele andere chronische Erkrankungen, bei denen konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt, sind homöopathisch behandelbar. Genauso psychisch tief verankerte Essstörungen wie Bulimie, Anorexie und Esssucht (https://de.wikipedia.org/wiki/Essstörung). Bei Arzneimittelprüfungen ergeben sich auch bei den genannten Erkrankungen real auftretende Symptome wie „Juckreiz rechte Ellbogen-Außenseite in der Bettwärme“ (Neurodermitis), „Hautausschläge – Verschlechterung bei Stress“ (Neurodermitis), „Kopfschmerz mit Übelkeit – Essen verbessert“ (Migräne) oder „Kein Interesse an Essen“ (Anorexie), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Bei der Homöopathischen Therapie werden ähnlich spezifische Symptome abgefragt und bei der Mittelsuche im sogenannten Repertorium berücksichtigt. So wird das Homöopathisches Mittel jeweils individuell exakt zugeordnet und kann dann sehr wirkungsvoll sein, da es genau diese Symptome zu heilen vermag.